Angesichts der zunehmenden Auswirkungen der Coronakrise suchen immer mehr Unternehmen nach Wegen, das Beste aus der Situation zu machen und ihre Geschäftsaktivitäten online erst einmal ruhen zu lassen. Im Folgenden findet ihr einige hilfreiche Empfehlungen von uns, wie ihr euer Onlinegeschäft aussetzen und am besten organisieren könnt. Wir erklären euch auch, wie ihr mithilfe der Google-Suche die Auswirkungen der Krise für euer Unternehmen für die Zeit danach minimiert. Die Empfehlungen richten sich an alle Unternehmen mit einer Onlinepräsenz, aber insbesondere an diejenigen, die den Verkauf ihrer Produkte oder Services online aktuell ausgesetzt haben. Weitere Informationen findet ihr auch in unserer Entwicklerdokumentation.

Empfohlen: Funktionalität der Website einschränken

Wenn ihr plant, euer Onlinegeschäft nach einer gewissen Zeit wiederaufzunehmen, würden wir euch empfehlen, eure Website aktiv zu lassen und nur die Funktionalität einzuschränken. Beispielsweise könnt ihr Artikel als "nicht auf Lager" kennzeichnen oder den Einkaufswagen bzw. den Bezahlvorgang an der Kasse einschränken. So wird eure Website in der Google-Suche immer noch gefunden und ihr verhindert, dass euer Unternehmen in Vergessenheit gerät. Eure Kunden finden so weiterhin eure Produkte, können sich Rezensionen durchlesen und Wunschlisten erstellen und die Artikel zu einem späteren Zeitpunkt kaufen.

Außerdem hilfreich:

  • Einkaufswagen deaktivieren: Den Einkaufswagen zu deaktivieren ist die einfachste Methode, euer Onlinegeschäft zu pausieren. Außerdem werdet ihr so trotzdem noch in der Google-Suche gefunden.
  • Erklärt euren Kunden die aktuelle Situation: Mit Bannern oder Pop-ups könnt ihr Kunden über den Status eures Unternehmens informieren. Am besten weist ihr dabei auf alle wichtigen Neuigkeiten wie mögliche Verspätungen, veränderte Lieferzeiten, alternative Optionen wie Abholung usw. hin, sodass eure Kunden direkt Bescheid wissen, welche Möglichkeiten sie haben. Schaut gleich in unsere Richtlinien zu Pop-ups und Bannern, damit ihr wisst, wie ihr vorgehen solltet.
  • Strukturierte Daten aktualisieren: Wenn ihr auf eurer Website strukturierte Daten verwendet (z. B. Produkte, Bücher oder Veranstaltungen), aktualisiert sie entsprechend, um alle Nutzer umfassend über die aktuelle Situation im Hinblick auf Produktverfügbarkeit oder abgesagte Veranstaltungen zu informieren. Wenn euer Geschäft Publikumsverkehr hat, aktualisiert auch unbedingt die strukturierten Daten für lokale Unternehmen mit euren momentanen Öffnungszeiten.
  • Überprüft euren Merchant Center-Feed: Wenn ihr das Merchant Center nutzt, findet ihr in unseren Best Practices für das Verfügbarkeitsattribut wertvolle Informationen.
  • Informiert Google über eure Updates: Wenn ihr Google bitten möchtet, eine begrenzte Anzahl von Seiten (beispielsweise eure Startseite) noch einmal zu crawlen, könnt ihr das über die Search Console tun. Wenn es um eine größere Anzahl an Seiten geht (beispielsweise alle eure Produktseiten), bitten wir euch, dafür die Sitemaps zu verwenden.

Weitere Informationen findet ihr in unserer Entwicklerdokumentation.

Nicht empfohlen: Deaktivierung der gesamten Website

Als letzte Maßnahme könntet ihr euch dafür entscheiden, die gesamte Website zu deaktivieren. Das ist eine radikale Maßnahme, die allenfalls für ein paar Tage angewendet werden sollte. Selbst wenn ihr alles minutiös plant und korrekt implementiert, kann sich diese Option erheblich auf die Präsenz eurer Website in der Google-Suche auswirken. Deshalb empfehlen wir euch ausdrücklich, stattdessen nur die Funktionalität eurer Website einzuschränken. Denkt dran: Eure Kunden möchten sich vielleicht auch in dieser Zeit über eure Produkte und Services und euer Unternehmen informieren, selbst wenn ihr aktuell nichts verkauft.

Wenn ihr euch dennoch dafür entscheidet, eure Website zu deaktivieren (noch einmal: wir empfehlen das nicht), findet ihr hier einige Optionen:

  • Wenn ihr die Website wirklich für 1 bis 2 Tage deaktivieren müsst, lasst zumindest eine Fehlerseite mit einem HTTP 503-Fehlercode ausspielen. Haltet euch auf jeden Fall an unsere Best Practices zum Deaktivieren einer Website.
  • Wenn ihr die Website für eine längere Zeit deaktivieren müsst, stellt euren Nutzern mit dem HTTP 200-Statuscode wenigstens eine indexierbare Startseite als Platzhalter zur Verfügung.
  • Wenn ihr eure Website kurzfristig in der Google-Suche verbergen müsst, bis ihr eine endgültige Entscheidung getroffen habt, könnt ihr sie vorübergehend aus der Suche entfernen.

Weitere Informationen findet ihr in unserer Entwicklerdokumentation.

Umsichtig vorgehen: Damit ihr besser versteht, warum wir euch nicht empfehlen, eure Website komplett zu deaktivieren, geben wir euch hier einige Beispiele für mögliche Auswirkungen, die damit einhergehen:

  • Eure Kunden haben keinerlei Information mehr darüber, wie es mit eurem Unternehmen aussieht, wenn sie euch online überhaupt nicht mehr finden können.
  • Eure Kunden finden keinerlei Informationen aus erster Hand über eure Produkte und Dienste und euer Unternehmen mehr. Beispielsweise sind Rezensionen, technische Daten, alte Bestellungen, Reparaturleitfäden oder Handbücher nicht mehr auffindbar. Und Informationen von Dritten sind möglicherweise nicht korrekt oder schlichtweg nicht so umfangreich wie die Informationen, die ihr euren Kunden bieten könnt, was unter Umständen auch zukünftige Kaufentscheidungen beeinflusst.
  • Außerdem fehlen in den Infoboxen möglicherweise Daten wie eure Telefonnummer und das Logo eurer Website.
  • Die Search Console-Überprüfung funktioniert nicht mehr und ihr verliert den Zugriff auf Informationen, die in der Google-Suche zu eurem Unternehmen angezeigt werden. In den zusammengefassten Berichten in der Search Console fehlen Daten, da Seiten aus dem Index entfernt werden.
  • Die Aktivierung eurer Website nach längerer Pause ist dann erheblich schwieriger, da sie zuerst wieder indexiert werden muss. Außerdem ist ungewiss, wie lange diese neue Indexierung dauert und ob die Website danach in der Suche wie vorher dargestellt wird.

Außerdem zu beachten

Abgesehen vom eigentlichen Betrieb eurer Website möchtet ihr euer Onlinegeschäft und euer Erscheinen in der Google-Suche vielleicht noch auf anderem Weg aussetzen:

Wenn ihr immer auf dem Laufenden bleiben möchtet, folgt den Updates der Google Webmaster auf Twitter über @GoogleWMC und von Google My Business über @GoogleMyBiz.

FAQ

Was tue ich, wenn ich die Website nur für ein paar Wochen offline nehmen möchte?

Eine Website komplett zu deaktivieren, selbst nur für ein paar Wochen, kann sich negativ auf die Indexierung eurer Website auswirken. Wir empfehlen stattdessen, die Funktionalität der Website einzuschränken. Denkt dran: Eure Kunden möchten sich vielleicht auch in dieser Zeit über eure Produkte und Services und euer Unternehmen informieren, selbst wenn ihr aktuell nichts verkauft.

Wie gehe ich vor, wenn ich alle nicht essenziellen Produkte vorübergehend aus dem Programm nehmen möchte?

Am besten stellt ihr einfach sicher, dass eure Kunden diese Produkte nicht kaufen können, indem ihr die Funktionalität der Website einschränkt.

Kann ich Google bitten, in dieser Zeit weniger zu crawlen?

Ja, über die Search Console könnt ihr das Crawlen einschränken, auch wenn wir das in den meisten Fällen nicht empfehlen, weil es dazu führen kann, dass Suchergebnisse für eure Website nicht mehr ganz aktuell sind. Beispielsweise kann es dadurch länger dauern, bis die Google-Suche erfasst, dass ihr aktuell nichts verkauft. Andererseits kann das eine gute Methode sein, wenn das Crawlen durch den Googlebot zu kritischen Problemen mit den Serverressourcen führt. In jedem Fall empfehlen wir, euch eine Erinnerung einzurichten, damit ihr die Crawling-Frequenz wieder zurückzusetzen könnt, sobald ihr eure Geschäfte fortsetzt.

Wie sorge ich für die schnelle Indexierung oder Aktualisierung einer Seite?

Wenn ihr Google bitten möchtet, eine begrenzte Anzahl von Seiten (beispielsweise eure Startseite) noch einmal zu crawlen, könnt ihr das über die Search Console tun. Wenn es um eine größere Anzahl an Seiten geht (beispielsweise alle eure Produktseiten), bitten wir euch, dafür die Sitemaps zu verwenden.

Ist es hilfreich, den Zugriff auf meine Website für eine bestimmte Region zu blockieren?

Google crawlt üblicherweise aus den USA. Wenn ihr also die USA blockiert, kann die Google-Suche nicht mehr auf eure Website zugreifen. Wir empfehlen es allerdings nicht, eine ganze Region vorübergehend zu blockieren. Stattdessen solltet ihr die Funktionalität eurer Website für diese Region einschränken.

Sollte ich das Tool zum Entfernen verwenden, wenn ich nicht verfügbare Produkte erst einmal streichen möchte?

Nein. Eure Kunden möchten ja immer noch Informationen aus erster Hand über eure Produkte finden und das ist über die Suche dann nicht mehr möglich. In diesem Fall fänden sie dann vielleicht Informationen von Dritten über euer jeweiliges Produkt, die falsch oder unvollständig sein können. Stattdessen ist es also besser, wenn ihr den Zugriff auf diese Seite weiterhin ermöglicht, aber das Produkt als "nicht auf Lager" kennzeichnet. So sind eure Kunden umfassend informiert, auch wenn sie das Produkt im Moment nicht kaufen können. Wenn ihr das Produkt aus der Suche entfernt, wissen eure Kunden nicht, warum es nicht mehr erscheint.

Wir wissen, dass jede Schließung oder Einschränkung des Geschäfts ein schwieriger Schritt und mit einigem Stress verbunden ist. Vielleicht wisst ihr auch gar nicht, wie ihr überhaupt vorgehen sollt. Für den Fall, dass ihr also im Nachhinein bemerkt, dass eine andere Vorgehensweise besser gewesen wäre, stellen wir für euch sicher, dass nicht alles verloren ist: Unsere Systeme sorgen mit ihrer schnellen Indexierung dafür, dass eure Website so schnell wie möglich wieder in der Suche erscheint. Wie hoffen genauso wie ihr, dass diese Krise so schnell wie möglich vorbei ist und ihr mit unseren Tipps dann ganz schnell wieder loslegen könnt. Bei Fragen oder Problemen kontaktiert uns bitte über unsere öffentlichen Kanäle. Dort können wir euch weiterhelfen.