Was heißt eigentlich SEO-Texte schreiben?
Sind SEO-Texte nicht einfach mit Keywords vollgestopfte Zumutungen?
An diesem Punkt bist du vermutlich schon auf einige kluge Köpfe gestoßen, die immer wieder betonen: „SEO-Texte gibt es nicht!“ Auch dazu kann ich nur sagen: Stimmt schon, theoretisch. Und doch folgt ein x-beliebiger Text, wie du ihn auf Seite 1 bei Google findest, eben ganz eigenen Spielregeln.
Anders ausgedrückt: Du würdest keine Songlyrics mit einem Roman vergleichen und kein Gedicht mit einem Einkaufszettel – und doch sind es allesamt Texte. Warum sollte es also mit SEO Content anders sein?
„Vergiss SEO-Texte!“ versus „SEO-Texte sind das Größte!“
Komm auf den Punkt, denkst du dir vielleicht, was ist denn jetzt ein SEO-Text? Ganz einfach:
Hier meine ich fürs Erste wirklich ganz einfach. Denn damit ein Text organisch rankt, müssen ziemlich viele Faktoren zusammenspielen. Der Google-Algorithmus bzw. RankBrain muss zum Beispiel den Text als relevant für den User bewerten, außerdem brauchst du Backlinks, einen guten E-A-T-Score usw.
Das Kernstück ist und bleibt aber deine Textarbeit. Und in dieser Hinsicht gilt: Ein SEO-Text ist im Prinzip nichts anderes als eine authentische Unterhaltung. Jemand stellt eine Frage und du beantwortest sie in deinem Text. Dabei gehst du konkret auf die Anliegen und Bedürfnisse ein – und schon hast du die wichtigste Zutat für einen gelungenen SEO-Text. In diesem Sinne nochmal zurück zu den beiden Aussagen aus der Überschrift:
- „Vergiss SEO-Texte!“
…gilt, wenn man unter SEO-Texten in erster Linie Keyword Stuffing und inhaltsloses Gerede versteht, das in einer viertelstündigen Panikaktion runtergetippt wurde.
- „SEO-Texte sind das Größte!“
…gilt, wenn man weiß, wie ein guter SEO-Text auszusehen hat und dementsprechend eine Ranking-Verbesserung erkennen kann.
Tja, und was darf man sich jetzt unter einem „guten SEO-Text“ vorstellen? Schauen wir uns das mal ein bisschen genauer an…
Was macht einen guten SEO-Text aus?
Es ist die Frage aller Fragen, und das nicht nur in Germanistik, Literaturwissenschaft etc.: Was ist ein guter Text? Gut ist schließlich ziemlich subjektiv. Eine Definition, mit der alle zufrieden sind, wird es wohl nie geben. Und doch gibt es im SEO-Bereich zumindest ein paar Kriterien für einen Text, der sowohl Google als auch den User/innen gefällt:
Unique Content
Damit ist nicht gemeint, dass du in jedem Text das Rad neu erfinden musst. Nein, es geht vielmehr darum, dem Thema deinen eigenen Spin zu verleihen. Das kann zum Beispiel heißen, dass du einen Begriff in deiner Nische etablierst, den es so noch nicht gibt und den andere im Idealfall von dir übernehmen.
Ganz egal, ob so oder anders: Dein Text muss auf irgendeine Weise einzigartig sein. Warum sonst sollte jemand dem hunderttausendsten Beitrag zu Thema XY Aufmerksamkeit schenken?
Verweildauer
Ein wichtiges Qualitätsindiz für Google ist die Verweildauer (Dwell Time), d.h. wie lange jemand auf einer Seite bleibt. Ja, auch wenn Gary Illyes schon mal etwas anderes behauptet hat. Mehr dazu erfährst du im Video:

Achtung: Dass dein Text fast schon Romanlänge hat, heißt nicht zwingend, dass er deshalb vollständig gelesen wird. Damit dir nicht allzu viele Leute abspringen (denn ein Klick auf deine Seite heißt noch gar nichts), muss dein Text ebenso unterhaltsam wie informativ sein – eben etwas, das man gern bis zum Ende liest. Je länger dein Artikel und je komplexer das Thema, desto wichtiger ist dieser Faktor.
Themen- statt Keyword-Optimierung
Wenn es eine Sache gibt, die beim SEO-Texten dein absoluter Alptraum sein sollte, dann ist es ganz klar Keyword Stuffing. Anders gesagt: Stopf deinen Text mit Keywords voll und du hast schon verloren. Hier mein absolutes Lieblingsbeispiel, wie das dann aussehen kann (die betreffende Seite rankt zwar auf Seite 1, aber ganz sicher nicht wegen des Textes):

So sieht ein mit Keywords vollgestopfter Text aus. Inhaltlich und optisch absolut tiptop, oder?
Ein guter SEO-Text ist nutzerfreundlich, relevant und vollständig. Vergiss alle möglichen Regeln zu Wortzahl, Keyword-Dichte etc., die du vielleicht schon irgendwo gelesen hast. Orientiere dich lieber daran, wie die erfolgreiche Konkurrenz die Sache angeht und wie sinnvoll der Aufbau dort jeweils ist – nicht jedes Thema muss auf 2.000 Wörter aufgeblasen werden.
Backlinks
Dein Text muss so verfasst sein, dass du dir einen Expertenstatus für das Thema aufbauen kannst. Vertrauenswürdigkeit ist ein wesentliches Kriterium, wenn es darum geht, Backlinks aufzubauen. Warum die so wichtig sind und was du dazu wissen solltest, kannst du in unserem Backlink-Ratgeber nachlesen.
Korrektheit
Ein Text liest sich leichter, wenn er sprachlich und grammatikalisch korrekt ist. Fehlerfreiheit ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal (nicht für Google, aber für deine Zielgruppe). Dieser Punkt sollte selbstverständlich sein, ist es aber eindeutig nicht, wenn man sich mal ein bisschen durch das große, weite Internet klickt.
Um das Ganze etwas anschaulicher zu gestalten, vielleicht an dieser Stelle noch ein kleines Beispiel. Stellen wir uns vor, jemand googelt „trockene Augen“, „Fremdkörper im Auge“ oder einen ähnlichen Begriff. Was diese Person sucht, ist Hilfe für eine akute Problemsituation. Kommerziell ist so ein Keyword eher nicht, es sei denn, die Suchanfrage lautet explizit „Augentropfen für trockene Augen kaufen“ o. Ä.
Du müsstest also eine Anleitung bieten, wie man die Augen in so einem Fall behandeln kann/sollte (inklusive Disclaimer, versteht sich). Außerdem würde sich eine (kurze) Erklärung anbieten, woher solche Beschwerden kommen usw. Soweit der Schnelldurchlauf, jetzt kommen wir erst zu den juicy details und in diesem Zusammenhang zu ein paar Fragen, die uns beim Stichwort „SEO-Text“ immer wieder begegnen…
Author: aykute.
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